Stottertherapie

Stottern im Erwachsenenalter
Stottern ist eine Störung des Redeflusses, die meist im frühen Kindesalter beginnt. Folgende unfreiwillige Kernsymptome können beim Stottern auftreten:

  • Wiederholungen von Lauten, Silben oder einsilbigen Wörtern
  • Dehnungen von Lauten
  • Blockierungen von Lauten

Beim Stottern verlieren Betroffene für Momente die motorische Kontrolle über ihr Sprechen, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Die für das Stottern typischen Unflüssigkeiten können situationsabhängig und nur phasenweise auftreten.
Zusätzlich zu dieser Kernsymptomatik zeigen sich häufig Begleitsymptome, durch die die Betroffenen versuchen, das Stottern zu vermeiden oder ein Stotterereignis zu beenden.

  • Vermeiden von gefürchteten Wörtern z.B. durch Umformulieren oder Ersetzungen
  • Einschieben von „ähm“ oder kurzen Floskeln wie z.B. „Also ich meine“
  • Abbruch der Äußerung
  • Verkrampfung des Sprechmuskulatur bis hin zu Tremoren
  • Zusätzliche Muskelanspannung (z.B. lauter werden, Mitbewegungen von Mund und Augenbereich)

Wichtig hierbei ist: Bei erwachsenen Stotternden kommt es häufig vor, dass so geschickt vermieden wird (z.B. durch Austauschen von Wörtern), dass das eigentliche Stottern (die Kernsymptomatik) nicht oder kaum mehr hörbar ist. Dieses „verdeckte Stottern“ kann jedoch subjektiv einen sehr hohen Leidensdruck auslösen und die Symptomatik sogar verstärken und ist daher genauso therapiebedürftig, wie ein offen hörbares Stottern.
Stotternde Jugendliche und Erwachsene sind sich ihres Stotterns in der Regel bewusst. Die Redeflussstörung kann sich auf ihr gesamtes Sprech-, Kommunikations- und auch Sozialverhalten auswirken. Dies kann zu psychischen Reaktionen wie Sprechangst, Wut, Scham, Hilflosigkeit oder Selbstabwertung führen.

Stottertherapie im Erwachsenenalter

Das Ziel der logopädischen Therapie ist es, einen souveränen Umgang mit dem Stottern in allen für den jeweiligen Menschen relevanten Kommunikationssituationen zu erlernen, wobei Anstrengungsgefühle (mental und muskulär) und Leidensdruck möglichst reduziert werden sollen. Dabei kann es zum einen um das Erreichen einer größeren Sprechflüssigkeit gehen (z.B. durch den Einsatz von Sprechtechniken), zum anderen kann das Ziel der Therapie jedoch auch ein selbstbewusster Umgang mit dem eigenen Stottern sein. Dies wird individuell mit dem Patienten abgestimmt. In unserer Einrichtung arbeiten wir nach unterschiedlichen anerkannten Therapieansätzen (u.a. Stottermodifikation nach Charles van Riper/Hartmut Zückner oder Fluency Shaping nach Holger Prüß). Inhalte der Therapie sind neben dem Erlernen von Sprechtechniken auch eine genaue Identifikation des individuellen Stottermusters sowie eine intensive Desensibilisierung in Form von Abbau negativer Gefühlsreaktionen wie z.B. Angst und Scham beim Stottern. Denn nur wenn die emotionale Beteiligung beim Stottern auf ein möglichst niedriges Maß abgesenkt wird, haben Stotternde die innere Gelassenheit, ihre Sprechtechniken im Alltag einzusetzen. An das Ende der Therapie schließt sich eine Nachsorgephase von ca. zwei Jahren an, in der die Festigung des Erlernten und das Übertragen in den Alltag im Vordergrund steht. Die Therapietermine finden in dieser Phase seltener und mit immer größerem Abstand statt.

Was uns wichtig ist
Wir legen hohen Wert auf eine individuelle Anpassung der Therapie an den jeweiligen Stotternden. Es findet immer ein hohes Maß an in-vivo – und Telefontraining statt. Ebenso können Vorträge vor mehreren Zuhörern und der Technikeinsatz auch in englischer Sprache geübt werden. Dabei berücksichtigen wir immer das individuelle Lerntempo und die persönlichen Grenzen und Möglichkeiten.

Noch Fragen? Gerne können Sie sich bei weiteren Fragen oder zur Vereinbarung eines unverbindlichen Informationsgesprächs telefonisch oder per E-Mail mit mir in Verbindung setzen.

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